Montag, 6. September 2010

1 Tag - Labour Day

Hier lagern im Keller angeblich 700.000 Barren Gold.
Wache gegen halb Acht im Hotelzimmer auf. Es ist unglaublich leise hier Montagfrüh in New York. Die Straßen vor unserer Unterkunft sind gespenstisch leer. Eine New-Yorkerin räumt mit einer Plastiktüte ihrem Hund hinterher. Taxis fahren gelangweilt auf und ab. Beim Fürhstückskaffee wird das Geheimnis gelüftet. Es ist Labour Day, der praktischer Weise hier immer auf Montag fällt.

Aufbruch in den Finanzdistrikt. Dort haben sie auch frei am Labour Day. Eine nette Geste. Fühle mich ein bisschen wie Will Smith in "I am legend". Normalerweise ist da wohl was los. Wenn es aber dauerhaft so bleibt wie heute, wachsen wohl bald wieder die Pappeln auf der Wallstreet und die Wölfe kehren zurück.
Über die Brooklynbridge geht es dann ganz grob und im weitesten Sinne weiter Richtung Coney Island. Auf dem Weg über die Brücke verdrehen mir fünf Kunstflieger den Kopf. Ich soll mir sofort eine Autoverischerung zu legen. Kommt für mich gerade nicht in Farge, fahre jetzt mit der U- Bahn weiter.

Am Strand, faul in der Sonne finde ich sie dann auch, die New Yorker. Der Reiseführer sagt, dass man sich in den USA nicht am Strand umziehen darf. Beklemmt wickle ich das Badehandtuch ganz fest um mich und wage es trotz der Mahnung vom Reise-Know-How.
Meine Badehose ist auch falsch. Zu kurz geschnitten, igendwie fühle ich mich Mitteleuropäisch. Werde mir wohl noch eine hier modische 3/4 Hose zulegen müssen.
Auf dem Heimweg noch einer schönen Achterbahn begegnet. Original von 1929, fast vom Vintage verweht. Der Cyclone, steil, alt und selbstgebastelt. Am Zaun klebt das grüne Zeichen des "national hertiage". Auf der Eintrittskarte steht im Kleingedruckten, dass das alles meine Risiko ist. Dann doch auf zweite Fahrt verzichtet. In dem Achterbahnzug hatte ich aber auch das Gefühl, dass die Menschen vor 80 Jahren noch anders dimensioniert waren. War recht eng im Zug, an den Knien, und ja, am Bauch auch. Der Anweiser zwang das "Päarchen" hinter uns sich aus Sicherheitsgründen und den Regeln der Physik hintereinander auf zwei Bänke verteilen, statt romantisch nebeneinander den Schrecken geniessen zu dürfen.


Vielleicht liegt das ja an Wettbewerben wie diesem.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen